Fink

Paket erstellen - 5. Compiler

Fink verwendet die gcc-Familie an Compilers wie sie Apple durch die Apple Developer Connection zur Verfügung stellt. Es gibt mehrere Versionen von gcc und normalerweise stehen auf einem Mac OS X System mehr als eine Version zur Verfügung.

Dieses Kapitel erläutert, wie Fink mit den verschiedenen Versionen von gcc umgeht. Weitere Details können in dieser Email an die Fink mailing list nachgelesen werden.

5.1 Compilerversionen

So wie sich gcc entwickelt hat, gab es verschiedene "Distributionen" von Fink, um die damit verbundenen Änderungen und Probleme abzufangen.

Jede Fink-Distribution hat eine Voreinstellung für die gcc und g++ Compiler, von denen jeder Nutzer normalerweise erwartet, dass sie installiert sind. Jeder kann erwarten, dass bei einem direkten Aufruf von "gcc" und "g++" diese Versionen starten. Benötigt man andere Version (z. B. beim Übergang auf eine neue Distribution) muss das Paket in der .info-Datei die benötigte Version des Apple-Compiler explizit angeben. Im Details hängt das von dem Build-System des Pakets ab, aber in dem meisten Fällen können dafür die Felder SetCC und SetCXX verwendet werden. Will man z. B. auf die Version 3.3 des Compiler g++ wechseln dann muss man SetCXX: g++-3.3 eintragen. Überprüfen sie die Ausgabe beim Erstellen des Pakets, ob die richtige Version verwendet wird.

Die Distribution 10.1 geht von der Version 2.95 des Compiler aus, die Distribution 10.2 von der Version 3.2, die Distributionen 10.2-gcc3.3 und 10.3 von der Version 3.3. Für die Distribution 10.4-transitional ist es kompliziert, weil g++-3.3 zusammen mit gcc-4.0 verwendet wird. Die Distributionen 10.4 und 10.5 verwenden gcc-4.0 und g++-4.0. Die Distribution 10.6 verwendet gcc-4.2, während 10.7 bis 10.9 clang and clang++ als Voreinstellung verwenden. Bei 10.9 kommt eine weitere Änderung durch den Übergang von libstdc++ nach libc++ dazu.

Mit der Distribution 10.4-transitional wurde eine neute Methode eingeführt, mit der sicher gestellt wird, dass der richtige g++ Compiler verwendet wird. Während des Compilierens wird das Verzeichnis /opt/sw/var/lib/fink/path-prefix-g++-XXX (wobei xxx die Versionsnummer ist) in der Pfadvariablen PATH eingetragen. In diesem Verzeichnis befinden sich Shellskripte, die dafür sorgen, dass die richtige Version des g++ Compiler aufgerufen wird.

5.2 Die g++ ABI

Die g++ Abi hat sich in der Zeit von OS X dreimal geändert: Sie ist für die Versionen 2.95, 3.1, 3.3 and 4.0 unterschiedlich. Sie sind untereinander nicht kompatibel und jede Bibliothek mit C++ Code, die sie in ihrem Projekt verlinken, muss mit der selben ABI compiliert sein, wie das, was sie gerade compilieren.

Fink dokumentiert die g++ ABI mit dem Feld GCC. Dieses Feld sollte in allen Paketen definiert sein, die die g++ oder c++ Compiler aufrufen. (Es sollte NICHT in Paketen definiert sein, die diese Compiler nicht aufrufen.) Sobald es eine Aktualisierung in der ABI gibt, müssen alle abhängigen Pakete auf ihr GCC Feld überprüft werden. Erst wenn die alle aktualisiert sind, kann auch das Paket selbst aktualisiert werden. Die Versionen der Pakete müssen erhöht werden, damit Nutzer wirklich die richtige, aktualisierten Abhängigkeiten installieren, bevor sie versuchen ihr Paket zu erstellen.

Eine kleine Gruppe an Paketen, die nur von sich selbst abhängen, können auch bei einer Änderung der ABI bei der alten Version bleiben, wenn sie z. B. noch nicht aktualisiert werdden. Werden sie dann aktualisiert, müssen sie alle zusammen mit der richtigen Version der ABI ersetzt werden. Deshalb ist es am besten, dass man die meisten Pakete sofort dann aktualisiert, wenn sich die Distribution ändert.

Fink benutzt das Feld GCC um sicher zu stellen, dass die richtiger Version des g++ Compiler installiert ist. Ist das Feld GCC in einem Paket definiert, überprüft Fink ob der Wert dazu passt, was man für die Version von OS X erwartet, aso 3.3 für die OS X Versionen 10.2 und 10.3 und 4.0 für OS X 10.4 bis OS X 10.9.

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